Josef Hirsch hatte 5 Perioden, das heißt, er war 5 Legislaturperioden lang Bürgermeister. In dieser Zeit wandelte er sich immer mehr zum absolutistischen Herrscher nach dem Vorbild Ludwig XIV. Ähnlich wie der Sonnenkönig regierte er nach dem Motto: "Die Gemeinde bin ich." Auswirkungen seiner selbstherrlichen Regentschaft werden nach seiner Willkürherrschaft immer deutlicher sichtbar:

Teschtirp wohnt in einem Schwarzbau. - Nein, so schlimm ist es nicht, aber in Folge von Verfahrensfehler und Schlampereien wurde von zuständigen Landratsamt der Bebauungsplan eines Teils von Westmünster für ungültig erklärt. Das Ganze wurde erst offenkundig, nachdem ein Bürger über die Bebauung auf einem Nachbargrundstück geklagt hat.

Dem Teschtirp kam in dem Zusammenhang folgende Geschichte zu Ohren, die seinem Sinn für Realsatire neue Nahrung gaben:

Einer der Kläger, war bei der ersten, mündlichen Verhandlung im Gericht in München anwesend, nicht anwesend war zu Beginn der Verhandlung der Bürgermeister Sattler. Er erschien mit 20 Minuten Verspätung und wurde vom Richter befragt, warum er verspätet erscheine. Er antwortete, er sei zunächst zum falschen Gericht in München gegangen. Auf die Frage des Richters, was er dann gemacht habe antwortete er, er sei zu Fuß zum richtigen Gericht gelaufen. --
Tja, München ist eben größer als Rosenheim oder gar Transvesting, es gibt da sogar mehrere Gerichte. Außerdem gibt es in München selbst Taxis, die evtl. doch noch für rechtzeitiges Erscheinen hätten sorgen können.

Damit die Bebauung "legalisiert" wird, kommen auf die Gemeinde wegen der Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes erhebliche Kosten zu.

Der Baufirma Helmer eilt nicht gerade der Ruf voraus, seriös zu wirtschaften. Immer wieder werden die Baubehörden vor vollendete Tatsachen gestellt. Besorgte Bürger unterrichteten wiederholt die Gemeindeverwaltung, dass von dieser Baufirma Plastikmüll verbrannt werde. Baustellen der Firma Helmer sind gekennzeichnet durch besondere Unordnung, auf diesen Baustellen haben Baukräne die Möglichkeit, ihr Gnadenbrot zu fristen und noch nach Jahren vor sich hinzurosten.

Genau dieser Baufirma versprach der Hirsch Seppl die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb eines Recycling-Zentrums für Bauschutt:
"Do brauchst da koana Soang macha, des kriag i scho hi. Moanst, do erfahrt oana, wos du do oisamt an Gift va-arbatst? Im Landratsamt hob i no imma des durchgsetzt, wos i wolln hob und da Gemeinderat, a geh, der macht eh ois, wos i eam sog."

Nachdem Bürgermeister Hirsch eine unmissverständliche Empfehlung aussprach, genehmigte der Gemeinderat den Bau der Anlage und Baugeschäft Helmer begann zu bauen (trotzdem rosteten an anderer Stelle die Helmerschen Baukräne weiter). Das Landratsamt verweigerte aber die Genehmigung nicht nur für die Aufarbeitung mineralischer Baustoffe sondern auch für Hölzer höherer Belastungsstufe. Und eine Bürgerinitiative sträubte sich gegen jegliche Recycling-Anlage und kündigte sogar an, gegen das Recycling-Zentrum ein Bürgerbegehren anzustrengen.
"Ja sowos hods doch bei uns no nia ned braucht. Wo kemma denn hi, wenn etzt de Leit scho koa Vertraua in unsane Beschlüss mehr ham?", ereiferte sich Mümmelmann in der Gemeinderatssitzung. Offensichtlich gehören seiner Meinung nach Volks- oder Bürgerbegehren zu den unanständigen politischen Mitteln.

Sollte das Bürgerbegehren erfolgreich sein, kommen auf die Gemeinde beträchtliche Schadensersatzforderungen der Baufirma Helmer zu.

Weichering wurde schon lange an den Kanal angeschlossen. Dieses Jahr war Bergheim mit seinen umliegenden Weilern dran. In Bergheim lag die Anschlussgebühr höher als in Weichering. Verständlicherweise klagten die Bergheimer Bürger auf Gleichbehandlung, sie wollten das Gleiche zahlen wie die Weicheringer. Von der Verwaltung wurde auf kompetente Weise deutlich gemacht, dass ein dementsprechender Gemeinderatsbeschluss vom Landratsamt für ungültig erklärt werden würde. Das Ergebnis wäre lediglich, dass die Weicheringer nachzahlen müssten.

Das Liebeswerte aus Sicht einer satirischen Internetseite liegt nun darin, dass trotz der eindeutigen Rechtslage über den Antrag mehr als eine Stunde diskutiert wurde. Besonders die langjährigen Gemeinderatsmitglieder konnten nicht verstehen, dass man sich auch in Transvesting langsam an Verordnungen zu halten habe. Unter anderem meinte der Faller Sixtus:
"Wos solln des Ganze? Warum kenna mia de Berghammma ned recht gem? Mia ham uns doch friaras aa ned an solchdane Vorschriftn ghoidn."

Diese Äußerung des Faller Sixtus ist es wahrlich wert, mit dem diesjährigen Klein-Geist-Preis belohnt zu werden. Immerhin ist es erstaunlich, auch bei klerikalkonservativen Transvestingern einen Anflug von Anarchismus ausmachen zu können.

Aus der Sicht des Broadmoa Gust hört sich dies ganz anders an, lassen wir ihn mal berichten:

Also, seit dem mia an Hirsch nimma als Buagamoasta ham, is nix mehr wias war. 5 Peridodn lang hod er sei segnsreiche Hend üba uns gholtn, hod übaroll as Beste fia uns außagholt, hod uns vor den Einflüssn des Stod bewahrt. Hod imma des gmacht, wos ma scho imma gmacht ham. Wenn oa mid neie Ideen kemma san, ja mei, de ham sa se sofort abschminga kenna. De Rodn, oda da Antichrist hod koa Schaß ghabt, de Greana sowieso ned. Und im Landratsamt drin, do hod er allemal des erreicht, wos er erreicha wolln hod, fia unsa Gmoa.

Und etzt, da Sattla Egon, mei, do merkt ma hald doch, dass er in da Stodt studiert hod, ganz resistent ist der doch ned gegnüba de Einflüsse aus da Stod. Guat, er bemüht se scho um den oidn Stil, dass er se ned eine ren lassd von dem neiartign Zeixl, oba er is einfach zu guadmiadig.

Und etzt woaß er ibahaupts ned, wie er mid de oidn Entscheidunga weida macha soll.

Beispiesweis bei uns im Waldviertl. Waldwirtel hoaßts desweng, weil de Staßn noch Baim benannt san, Tannenweg, Eichenweg, lauta Baim, des in ganz Transvesting nimma gibt. Also do hod ma a Baugebiet als Mischgebiet ausgwiesn, naja, do hod da Hirsch a bißertl deixelt, dass zwoa Freind von Schuasta Schorschi fian Baugrund a wenig weniga zohln ham miaßn. Ja, do is a wenig draht und trixt worn, as Landratsamt hod aa ned so genau higschaut, weil, wenn da Hirsch Sepp wos gmacht hod, dann hod des scho sei Ordnung ghabt. Und etzt hod so an kloana Haislbaua, oana von de zuazongna Sozi, da Krach von da Schlosserei nemoo gstört und er hod se aufgmandlt. Und wos macht as Landratsamt? Erklärt den ganzn Bebauungsplan vom Woidviertel für ungültig. Ja wia wenn da Hirsch koan anstädign Bebauungsplan macha kannt! San etzt de ganzn Haisa durt Schwarzbautn? Etzt schau ma mol, vielleicht kenn ma de zuazongna Sozln neie Bauplän eireicha lassn. So kannt mas doch a weng ärgern.

Damals wia Weichering an Kanal ogschlossn worn is, hod da Hirsch aa trixt. Dass de Weicharinga ned zu sehr mosern und nan wieda wähln, hod er bei da Anschlussgebühr a bisserl draht, war zwar ned ganz legal, oba des war de Weicharinga wurscht, hauptsach billig wars. Und wias heia Bergheim ogschlossn ham, wollten de Berghamma aa ned mehr zoin, als wia de Weicharinga, is ja klar.

Bledaweis hod oba de Vawaltung ned amol mehr Reschpekt vorm Buagamoasta. Der deppate Verwaltungsmensch hod in da Gemeinderatssitzung gsogt - und des in da öffentlichen no dazua - dass des damals ned ganz mit rechtn Dinga zuaganga waar. Und wenn beschlossn wern darat, dass de Berghamma sa gleiche zum zahln hättn wie da Weicharinga, dann miassatn de Weicheringa nochzohln und ned de Berghamer weniga. Üba a Stund is do drüba diskutiert worn, üba den Schmarrn. I moan, warum kenna mia de Berghammma ned recht gem? Mia ham uns doch friaras aa ned an Vorschriftn ghoidn. Bloß weil af oamol da Hirsch nimma do ist, miassatn mia uns an Vorschriftn hoitn. Ma kannts doch wenigstens amol probiern, wenn ma se imma duckt, kummt ma doch nia zu wos.

Oda de Sach midn Helma. Da Helma hod a Baugschäft, der is a ganz a odrahda Hund, wia ma bei uns sogt. Also da Helma schafft imma wieda vollendete Tatsachn. Der baut wie a wui, und wenn er dafia gstraft wird, dann zohld er solang ned, bis mas vagißt, und beim Helma vagißt ma sowos leicht.

Scho seit langem woaß ma, dass da Helma mid ollem kurzn Prozess macht, de andern bringa eanan Plastikmüll in Wertstoffhof und zohln no an Haufa Geld dafia, da Helma is ned so bled, der vabrennt nan einfach auf sein Hof.

Und weil er oisamt hoaß reseiklt, hod es se allmählich zu am Spezialistn für Riseikling aller Art entwickelt, und drum hod er se gsogt, baut er se a Riseiklingsenta. Holz, Bauschutt, belastetes Erdmaterial wollt es so entsong. I moan, des Zeix muaß ja vaarbat wern. Da Hirsch Seppl war natürlich von der Idee sofoat begeistert, hänga ja etliche Arbatsplatz mid dro, und mit da Gewerbesteier kannt ma ja a neis Feiawehrhaus baun.

"Moanst, kiag i aa de Genehmigung vom Landratsamt?", hod a Helma zum Hirsch gmoant.

"Do brauchst da koana Soang macha, des kriag i scho hi. Moanst, do erfahrt oana, wos du do oisamt an Gift va-arbatst? Im Landratsamt hob i no imma des durchgsetzt, wos i wolln hob und da Gemeinderat, a geh, der macht eh ois, wos i eam sog."

Ja, und wenn da Buagamoasta a Sach fia guat hoit, und des aa deitlich sogt, dann wird im Gemeinderat scho a so abgstimmt, wia ers ham mecht.

Oba wia gsogt, ewig is er ja ned Buagamoasta, da Hirsch und am Sattla hams glei gsogt im Landratsamt, dass er se ja ned eibuidn soll, dass er oisamt durchsetzn ko, und a so hams, wia da Hirsch nimma war, von der Genehmigung fia de Riseiklinganlag fast ois außagstricha.

Und dann miaßts eich vorstelln, hods a paar Spinna gem, dene war aa des no zvui, wolln de a Bürgerbegehren gega de Reseiklinganlag, und des bei uns in Transvesting. Ja do kimmt uns doch übahaupts koa Gewerbe mehr her, wenns Angst ham miaßn, dass von am Büagabegehrn vabotn werd.

Im moan, sowos hods doch bei uns no nia ned braucht. Wo kemma denn hi, wenn etzt de Leit scho koa Vertraua in unsane Beschlüss mehr ham? Sowos grenzt ja scho an Unanständigkeit.

Und etzt stellts eich vor, des Büagabegehrn gangat durch, etzt hod da Helma scho as Baun ogfanga, wos der fia Schadnsersatzansprich stellt.

Oba aso geht's, wenn da Hirsch sei schützende Hend nimma üba Transvesting hoitn ko.

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